September 2014

Reisebericht: Madeira - Wanderreise auf der blühenden Insel

Malerische Fischerdörfer, atemberaubende Ausblicke auf Steilküsten, bizarre Felsformationen: Es gibt viele Gründe, nach Madeira zu reisen. Unsere Chronistin nimmt Sie mit auf ihre Wanderreise durch den schwimmenden Garten des Atlantiks.

Gitti berichtet aus Madeira
Mein Tipp

Wandern auf der Blumeninsel

Gitti, Berge & Meer Chronistin

Hallo liebe Reisefreunde,

ich bin Gitti, 49 Jahre, und wohne in der Rhön. Ich schreibe zum ersten Mal für den Chronisten-Blog.

Diese Madeira-Wanderreise ist ein kleines Abenteuer für mich. Bisher war ich nur im deutschsprachigen Raum auf Wandertour. Jetzt fliege ich mit einer Freundin zu einem Wanderziel das schon viele Reisende beeindruckt hat.

Ich bin gespannt was uns auf dieser Reise erwartet. Ich freue mich auf Sonne, eine prächtige Pflanzenwelt, tolle Ausblicke in eine vielfältige Natur, nette Begegnungen und auf viele schöne Bilder, die ich gerne mit Euch teile.

Ich wünsche Euch viel Vergnügen beim Mitreisen.

Schöne Grüße,

Gitti

1. Tag

Anreise nach Funchal

Hallo,

heute melde ich mich aus Funchal, der schönen Hauptstadt von Madeira. Heute kann ich noch nicht so viel berichten. Nach einem sehr frühen Flug in einer schlecht klimatisierten Sardinenbüchse sind wir gut auf Madeira gelandet.

Der Transfer ins Hotel verlief reibungslos. Dort wurden wir freundlich empfangen. Ich lege mich erst mal 4 Stunden ins Bett, da ich nach dem Flug nicht wirklich ausgeruht bin.

Das Hotel macht einen sehr guten Eindruck. Sehr schöne Lage am Hang, toller Meerblick, Pool innen und außen, Fitnessraum, Bar etc., alles sauber, freundliches mehrsprachiges Personal. Über das Essen kann ich morgen mehr erzählen.

Am Nachmittag fahren wir mit dem Shuttlebus des Hotels an den Hafen von Funchal und genießen einfach nur die Ausblicke auf Meer, Berge, Kreuzfahrtschiffe, schöne Straßen mit phantasievoller Pflasterung, historische Gebäude und viel tropisches Gewächs. Das lebhafte Treiben in Gassen und Läden macht gute Laune und so freuen wir uns jetzt entspannt auf das Abendessen und den angekündigten Folkloreabend.

Schöne Grüße,

Gitti

2. Tag

Botanischer Garten & Korbschlittenfahrt

Hallo,

nach einem reichhaltigen Frühstück und gut ausgeschlafen (die Betten sind hier super), unternehmen wir heute auf eigene Faust einen Ausflug nach Funchal und Umgebung. Unser Wanderprogramm beginnt erst morgen früh.

Wieder fahren wir mit dem Shuttlebus nach Funchal und besteigen die Seilbahn nach Monte. Während der Fahrt bietet sich uns ein sehenswerter Panoramaausblick.

Oben angelangt genießen wir die Aussicht und endlich entschließen wir uns doch mit dem berühmten Korbschlitten auf der steilen Straße hinunter zu brettern. Die Abfahrt ist ganz schön rasant und auch kurvig, macht aber wirklich Spaß. Sollte man ausprobieren, wenn man schon mal da ist.

Am Nachmittag spaziere ich durch den sehenswerten Botanischen Garten und erfreue mich an der phantastischen Gartenanlage. Morgen ist die Levada Light Wanderung angekündigt. Bin schon sehr gespannt.

Schöne Grüße

Gitte

3. Tag

Levada Light Wanderung

Hallo,

heute komme ich sehr spät zum Schreiben, da ich ein volles aber schönes Tagesprogramm hinter mir habe.

Unsere Wandergruppe wird am Morgen mit dem Bus von unseren Wanderführern pünktlich abgeholt. Die Fahrt in den Norden der Insel gestaltet sich kurzweilig da die Wanderführer viel über Land und Leute erzählen können.

Entlang der sogenannten Levadas (Wasserkanäle) wandern wir an den Berghängen entlang und können so Täler und angrenzende Berghänge entlang der Küste überblicken. Die ganze Region wird von Kleinbauern bewirtschaftet, so dass wir entlang der Wege Bananen, Kürbisse oder Tomaten im Vorbeigehen pflücken könnten. Gelegentlich ist vor einem Hof ein Stand aufgebaut an dem die heimischen Erzeugnisse zum Kauf angeboten werden.

Unsere Wanderführer werden nicht müde und erklären uns immer wieder die Pflanzenwelt, Ausblicke oder Besonderheiten, die sich vor uns auftun. So vergehen zwei Stunden im Nu. Wir beschließen die Wanderung mit einer Einkehr in einem kleinen Dorfgasthaus, das hauseigenen Wein ausschenkt, einheimische Spirituosen anbietet und ganzen leckeren hausgemachten Bananenkuchen mit sehr gutem Cappuccino serviert, ausklingen zu lassen.

Gut gelaunt machen wir uns auf die Rückfahrt und erreichen gegen Mittag wieder das Hotel. Am Nachmittag unternehmen wir auf eigene Faust eine Tour mit öffentlichen Nahverkehrsbussen nach Camara de Lobos, einem ehemaligen Fischerdörfchen mit besonderem Charme. Nach einer fantastischen Panoramafahrt entlang der Berghänge gelangen wir an die Aussichtsplattform von Cabo Girao und genießen den Ausblick.

Morgen früh steht die nächste Wanderung an, auf die freue ich mich schon.

Schöne Grüße

Gitti

4. Tag

Levada Wanderung in Rabacal

Hallo,

heute stand die Levada Wanderung Rabacal auf dem Programm. Unser Bus holt uns am Morgen am Hotel ab und bringt uns in den Norden der Insel. Auf über 1000 m starten wir bei Nieselregen im morgendlichen Nebel.

Die Gruppe ist gut ausgerüstet, weshalb das Wetter kein Problem ist. Durch Eukalyptuswald mit Erika-Bäumen und vielen anderen uns unbekannten Bäumen und Sträuchern, ja sogar Löwenzahnbäumen, marschieren wir über Stock und Stein. Wobei wegen der nassen Steine und Wurzeln Trittsicherheit gefragt ist.

Unser Wanderführer erweist sich als achtsamer Hüter seiner Schäflein. Und so kommen alle wohlbehalten durch. Unter dem Motto: "Achtung Kopf" geht es entlang der romantischen Levadas zum Rico Wasserfall und weiter zu den 25 Quellen. Auf die Köpfe müssen wir achten weil die Erikabäume auf die Wanderwege überhängen. Kleine Menschen sind heute klar im Vorteil. Schaut Euch die Fotos an.

Das Wetter wird im Verlauf des Vormittags immer besser, so dass die Regencapes bald weggepackt werden können. Die ca. 4-stündige Wanderung endet mit der Durchquerung eines 800 m langen Levada-Tunnels. Taschenlampen sind uns hier nützlich.

Zusammenfassend kann ich sagen ein rundum gelungener Wanderausflug. Morgen steht die Queimadas Wanderung an. Freue mich wieder darauf.

Schöne Grüße

Gitti

5. Tag

Queimadas Wanderung

Heute stand die Queimadas Wanderung auf dem Programm. Nach gewohnt pünktlicher Abholung und angenehmem Transfer in die Berge bei Santana im östlichen Teil der Insel starten wir morgens am Forsthaus von Queimadas unsere ca. 4-stündige Tour.

Auf anfänglich breiten mit Hortensien gesäumten Pfaden machen wir uns auf zum Grünen Kessel (Caldeirao Verde), einem wildromatischen Gewässer, das von einem Wasserfall gespeist wird. Es dauert nicht lang und der Weg wird enger und so geht es im Gänsemarsch entlang einer Levada. Auf den schon bekannten schmalen Pfaden oder Mauern des Wasserlaufs ist besonders an steil abfallenden Hängen Schwindelfreiheit nötig. Mal wandert der Blick zur grünen Vegetation des Lorbeerwaldes, mal hinunter ins Tal oder auf die im Dunst versteckten Gipfel am Horizont. Stets muss man dabei aber aufpassen, wohin man den nächsten Schritt setzt.

Auch heute hängen die Äste wieder tief und die Großen müssen ab und zu den Kopf einziehen. Heute durchqueren wir mit Hilfe der Taschenlampen und teilweise in gebückter Haltung drei Tunnel.

Im Grünen Kessel können wir endlich eine halbe Stunde picknicken, den Wasserfall genießen und Fotos machen. Danach beginnt schon der Rückmarsch und gerade in diesem Moment beginnt es auch schon zu nieseln. Wir beeilen uns zum Ausgangspunkt zurück zu kommen, da es beständig weiterregnet und öfter donnert. Als wir am Bus ankommen hört der Regen dann auch prompt auf.

Wir fahren mit dem Bus nach Santana und entspannen in einem kleinen Cafe oder besichtigen die kleinen nachgebauten madeirensischen Schilfhäuser, welche auch im Botanischen Garten zu sehen waren.

Gegen 4.00 Uhr sind wir wieder am Hotel und können die Beine hochlegen. An dieser Stelle noch mal herzlichen Dank an Sergio und Lisabetha, unsere sympathischen Wanderführer, für die umsichtige Begleitung auf den Wanderungen. Jeder betreute eine Hälfte der Wandergruppe (je 19 Personen). Sie waren stets freundlich, gut gelaunt und versorgten uns während der Fahrten und Wanderungen mit interessanten Vorträgen und wichtigen Informationen. Machten also einen rundum kompetenten Eindruck.

Wer Madeira kennen lernen will sollte auf jeden Fall, natürlich im Rahmen seiner körperlichen Fähigkeiten, auch einen Teil davon erwandern. Die landschaftliche Schönheit und die besondere Flora (viele Pflanzen, die wir kennen, gibt es hier in Großformat z. B. Erikabäume, Löwenzahnbäume etc.) erschließt sich hautnah.

Mal sehen, was wir in den nächsten 2 Tagen noch unternehmen.

Schöne Grüße

Gitti

6. Tag

Ein Ruhetag in Funchal

Hallo,

heute ist Ruhe- und Entspannungstag.

Das Rahmenprogramm: spät Frühstücken, Relaxen am Pool, Spaziergang zur Promenade am Lido, abends Cocktailbar mit Fadomusik.

Zum Hotel habe ich ja schon anfangs kurz was gesagt. Bisher gab es nichts zu meckern. Frühstücks -und Abendbuffet sind reichhaltig und abwechslungsreich. Viel Obst, Gemüse, Salate, mehrere Sorten Fleisch und Fisch (besonders der Degenfisch ist sehr lecker). Hier findet jeder was für seinen Geschmack.

Ich fühle mich wohl hier. Es sieht auch so aus, als würde es den anderen Gästen auch so gehen. Die Lobby ist mit gemütlichen Sitzecken ausgestattet und wird von den Gästen oft genutzt. Auch der Pool und die Cocktailbar mit Abendunterhaltung wird von vielen Gästen angenommen.

Die Hotellage am Hang über Funchal ist schon etwas abgelegen. So ist der Shuttlebus in die Stadt tagsüber oft ausgebucht. Dann muss man den öffentlichen Bus oder Taxi nehmen, besonders wenn man das Nachtleben in Funchal erleben will. Dafür ist der Panoramablick über Funchal und auf das Meer wunderschön.

Morgen wollen wir noch einen Ausflug auf eigene Faust unternehmen.

Schöne Grüße

Gitti

7. Tag

Wanderung auf eigene Faust in den Osten der Insel

Hallo,

heute haben wir noch eine Wanderung in den Osten zur Landspitze Sao Lourenco unternommen.

Mit dem Bus 113 fahren wir entlang der Berghänge zum Beginn des Wanderweges. Mit wunderschönen Ausblicken auf Berge und Meer macht es wirklich Spaß diesen Pfad bis zum Gipfel zu gehen. Nach der steilen Schlussetappe wird man mit beeindruckender Aussicht belohnt.

Es war heute ein Kontrastprogramm zu den Levadas mit ihrem berauschenden Grün, aber so schön, dass ich sage: dieses Ziel ist ein Muss! Würde sich im Wanderpaket gut machen.

Die Tour dauert 3 Stunden, wenn man wie wir noch in der Badebucht schwimmt, braucht man eben etwas länger, aber es lohnt sich.

Jetzt geht’s leider ans Koffer packen.

Schöne Grüße

Gitti

8. Tag

Eine schöne Reise endet

Hallo,

eine schöne Reise endet heute mit der Rückreise. Da wir schon kurz nach 6.30 Uhr im Hotel abgeholt werden und zum Flughafen gebracht werden, gibt es nichts weiter zu berichten. Deshalb gibt es nur noch eine kleine Bildernachlese zum Ausklang.

Vielleicht noch eine Anmerkung zur Frühstücksregelung bei früher Abreise. Da es im Hotel zu dieser frühen Stunde kein Frühstück gibt, bekommt man ein Lunchpaket. Obst, Sandwich, Wasser und Eistee sind gut gemeint, aber 0,5 l Wasser und eine Dose Eistee sind bei einem anstehendem Flug für den Mülleimer und Sandwiches echt Geschmackssache. Kaffee kauft man dann schnell am Flughafen oder im Flieger. Besser ein kleines Early-Bird-Frühstück im Hotel oder Frühstück im Flieger. Das gibt es natürlich, aber nur gegen Bezahlung.

Schade finde ich auch, dass bei dem Reisepreis nicht doch ein Getränk und ein Snack im Flugzeug inklusive ist. So sitzt man neben anderen Passagieren und fühlt sich wie ein Fahrgast 3. Klasse.

Nach einem angenehmen Flug landen wir pünktlich in Frankfurt. Und damit ist er auch leider zu Ende, mein schöner, gut organisierter Wanderurlaub der auch noch die Möglichkeit bot einen Teil der Urlaubszeit selbst zu gestalten.

Mit dem Rückreisetag verabschiede ich mich aus Madeira und von allen Bloglesern. Wenn es Euch gefallen hat freue ich mich.

Schöne Grüße

Gitti

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